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Kündig Gruppe: Tradition und Innovation
Tradition / 15. April 2018

Der ehrbare Kaufmann – von damals bis heute

Bereits seit dem 12. Jahrhundert steht der Begriff des “ehrbaren Kaufmannes” synonym für traditionelle kaufmännische Tugenden wie Fairness, Ehrlichkeit, Respekt, Fleiß, Loyalität und Vertrauen. Der Begriff steht historisch für eine verantwortliche Teilnahme am Wirtschaftsleben und findet sich daher noch heute in der Geschäftsphilosophie internationaler Unternehmen. Wie hat sich dieses Leitbild entwickelt und wie wird es noch immer gelebt? Der ehrbare Kaufmann - Von damals bis heute.

Die Geschäftsmoral des goldenen Mittelwegs

„Der ehrbare Kaufmann steht zu seinem Wort – sein Handschlag gilt“. So beschreibt der Verein Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg e.V. (VEEK) den historischen Begriff. Der Zusammenschluss aus knapp 1.000 Kaufleuten besteht mittlerweile seit über 500 Jahren und schützt das geschichtliche Leitbild des wertorientierten Handels in Europa. Die Bezeichnung selbst ist aber noch weitaus älter: von ehrbaren Kaufmännern sprach man bereits im Mittelalter.

In italienischen Kaufmannshandbüchern des 12. Jahrhunderts finden sich bereits explizite Eigenschaften ehrbarer Handelstätigkeit und auch im Norden Europas formulierten Hansekaufleute zu dieser Zeit ähnliche Grundsätze. Die Idee: langfristigen Geschäftserfolg fördern und gleichzeitig den sozialen Frieden aufrecht erhalten – die “Geschäftsmoral des goldenen Mittelwegs”.

Der deutsche Unternehmer Ernst Holzmann findet eine Begriffsdefinition in dem Wort “Ehrbar” selbst. So steht E für Ehrlichkeit, H für das Halten an Gesetze und Vereinbarungen, R für Respekt gegenüber Mensch und Gesellschaft, B für Bescheidenheit, A für Achtung und R für Redlichkeit. Die Wertschätzung dieser Tugenden ist für ihn der Schlüssel zu einer erfolgreichen Unternehmensführung.

Die Reputation eines Händlers war im Mittelalter der einzige Qualitätsindikator, der dem Kunden zur Verfügung stand. Deshalb waren die wichtigsten Eigenschaften, die ein Kaufmann damals benötigte, Vertrauenswürdigkeit und ein guter Ruf. Für unsere heutige, digitale Gesellschaft, mag dies im ersten Moment nach einem Symptom des Informationsmangels im Mittelalter klingen. Tatsächlich zählen Reputation und Vertrauenswürdigkeit aber noch immer zu den elementaren Qualitäten von Wirtschaftlern, Kaufleuten und Managern. Einer Bertelsmann-Studie von 2016 zufolge, sind die drei wichtigsten Vertrauensfaktoren für Konsumenten, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter behandeln, Ethik-Regeln einhalten und sich für Umwelt- und Naturschutz einsetzen. So ergab die Umfrage, dass die Befragten familiengeführten, mittleren und kleinen Firmen mehr als größeren oder börsennotierten Unternehmen vertrauen. Nicht ohne Grund setzen Firmen heute also auf Nachhaltigkeit und Verantwortung: Die Gesellschaft, in der ein Unternehmen geführt wird, ist essentiell für den wirtschaftlichen Erfolg.

Corporate Social Responsibility ist im Trend

„Gutherzigkeit ist das einzige Investment, dass sich immer auszahlt”: Diesen Satz prägte der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau. Im Kontext der Corporate Social Responsibility (CSR) findet sich dieser Spruch als Zitat nicht selten in Unternehmenspräsentationen und der Fachpresse. Die Ursprünge von CSR liegen klar im europäischen Traditionsbegriff des ehrbaren Kaufmannstums: Verantwortung übernehmen für soziale, ökologische und ökonomische Belange.

Mit dem öffentlichen Trend zu Nachhaltigkeit, Verbraucherschutz und Bio-Produkten, sind auch die traditionellen kaufmännischen Werte wieder schwer in Mode gekommen. Unternehmen bemühen sich heute mehr denn je, nachhaltig zu wirtschaften und den “goldenen Mittelweg” zwischen Erfolg und Verantwortung zu finden. Im Volksmund beschreibt der Begriff des ehrbaren Kaufmannes oftmals das geschäftliche Gegenmodell zum “Finanzmarktzocker”. Die Debatte um Ehrlichkeit und unternehmerische Verantwortung findet daher besonders in Zeiten von Steuerskandalen, Massenentlassungen und Insider-Trading den Weg in die Köpfe der Bürger. Sozial engagierte Firmen sind klar im Trend und Nachhaltigkeit hilft nicht nur der Umwelt, sonder verhilft Unternehmen auch zu Wachstum und guter Publicity. Die Werte des ehrbaren Kaufmannes gehören heute wie damals zum guten Ton.

Kündig Gruppe: Tradition und Nachhaltigkeit

Auch wir setzen auf kaufmännische Werte

Nach einer abgebrochenen Lehre zum Bankkaufmann, fand Willy Kündig 1920 seine wahre Passion im Getreidehandel und baute schnell einen breiten Kundenkreis und einen guten Ruf in der Branche auf. Sein geschäftliches Handeln diente damals nicht nur dem wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch den Interessen der Gesellschaft. So war er im zweiten Weltkrieg Berater für das eidgenössische Amt für Kriegsernährung und nutzte seine Kontakte um Getreide aus Osteuropa zu beschaffen. Die kaufmännischen Werte zeichnen uns noch heute aus: Seit fast 100 Jahren sind auch wir ehrbare Kaufmänner.